Grundlagen der Sitzhaltung beim Radfahren
Haben Sie Schmerzen beim Radfahren in den Armen, Handgelenken, Nacken, Rücken , Füße oder haben taube Finger dann sollten Sie die Grundlagen der Sitzhaltung mal lesen. Im » Ergonomie-Workshop gibt weitere Tipps zum Thema Schmezen beim Radfahren.
1.0 Grundlagen der Sitzhaltung
Welche Sitzhaltung passt eigentlich zu welchem Rad ?Räder für aufrechte oder leicht geneigte Sitzhaltung haben einen längeren Radstand und der
Winkel von Sitz- und Steuerkopfrohr sind flacher.
Hierbei sind die Lenkung und Geradeauslauf ruhiger.
Bei Fahrräder für geneigte bis sportlich geneigte Sitzhaltung ist die Rahmengeometrie anders.
Der Winkel von Sattel- und Steuerkopfrohr ist steiler.
Dadurch sitzen Sie mehr über dem Tretlager und treten senkrechter in die Pedale.
Das Lenkverhalten ist hier direkter.
Drei verschiedene Sitzpositionen für welche Fahrradtypen:
1) Aufrecht bis leicht geneigt 15° beim Komfort-Rädern wie Trekkingrad, Cityrad.
2) Geneigt bis 30° bei dem Trekkingrad, Fitnessbike, Crossrad, Komfort-MTB, Komfort-Rennrad .
3) Bis 50° Rennhaltung beim Rennrad, Sportliches-Crossbike, Sportliches-MTB und Sportliches-Fitnessbike .
Achtung: Auf den drei Bildern sind jeweils zu der Sitzhaltung die passenden Satteltypen abgebildet.
1.1 Aufrecht bis leicht geneigt 0 bis 15 °
Erforderlich sind dafür breitere Bereifung, ein Rahmen mit weichem Fahrverhalten, ein gut gefederter Sattel oder eine gefederte Sattelstütze. Empfehlenswert ist auch eine Federgabel.
Vorteil :
* Gute Übersicht beim FAHREN.
* Bequeme und nicht ermüdende Haltung.
* Keine Anspannung der Rücken- und Halsmuskulatur sowie der Schultermuskulatur.
Nachteil:
* Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h in der Ebene wird der Luftwiderstand größer als
bei der Rennhaltung.
* Bei steilen und harten Rahmen oder schlechter Federung belastet die aufrechte
Sitzposition den Rücken (Bandscheiben) mehr.
* Außerdem wird das Gesäß mehr belastet.
1.2 Geneigte-Sitzhaltung 20 bis 30 °
Hier eignet sich eine schmale Bereifung, ein steilere Rahmen, ein festerer Sattel evtl.
mit gefederter Sattelstütze. Gut ist auch eine gefederte Gabel.
Vorteil:
* Hier sind auch eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit und ein sportlicher Fahrstiel möglich.
* Das Körpergewicht wird nun auch von den Armen und der Schultern getragen.
* Je tiefer geneigt Sie sitzen, desto stärker wird das Gesäß entlastet.
Nachteil:
Weil das Körpergewicht mehr auf den Armen ruht, können Hände und Nackenmuskulatur schmerzen.
1.3 Sportliche-Sitzhaltung 40 bis 50°
Hier eignet sich schmalere Bereifung, ein steilerer Rahmen und ein schmaler Sattel.
Vorteil:
* Hier ist noch eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit und ein sportliches Fahrverhalten möglich.
* Das Körpergewicht wird noch mehr von den Armen, Schultern getragen.
* Je tiefer geneigt Sie sitzen, desto mehr wird das Gesäß entlastet.
Nachteil:
* Da das Körpergewicht mehr auf den Armen ruht, können Hände und Nackenmuskulatur schmerzen.
* Bei einer gebeugten Sitzhaltung mit rundem Rücken werden die Bandscheiben mehr belastet.
Achtung: Eine 45° Sitzhaltung ist nur für trainierte Radfahrer geeignet, die keine Rückenprobleme haben.